Es ist ein ausgesprochen warmer Winternachmittag als wir auf dem Ludihof in Benken SG bei der Familie Schuler eintreffen. Die Schulers haben im Frühling 2014 in einen grossen Legehennenstall investiert. Sie halten seitdem zwei Hühner-Herden mit 3‘000 braunen und 7‘000 weissen Hühnern getrennt in zwei Volieren.
Wir werden von Franz Schuler Senior und seinem Sohn Franz herzlich in Empfang genommen und begeben uns gleich gemeinsam in die riesige Voliere. Für uns überraschend, haben die Tiere hier viel Platz. Es herrscht ein fröhliches Gegackere.
Die Tiere sind neugierig und umringen uns, erkunden pickend unsere Schuhe.
Die Voliere ist als Baumstruktur aufgebaut, es gibt zwei Etagen jeweils mit Stangen auf denen die Tiere sitzen und nachts auch schlafen. Jedes Tier hat seinen festen Platz, was wir bei diesem äusserlichen Chaos nie angenommen hätten. Und es gibt eine klare Rangordnung, die stärksten Vögel leben ganz oben, sozusagen in der „Baumkrone“. Auf beiden Etagen gibt es dunkle Kästen (Nester) zum Eier legen – weil es die Hühner dazu gerne dunkel und geschützt mögen. Über die Steuerung des Lichts werden die Hühner so auch nach Tagesanbruch in die Nester gelockt. Das funktioniert prima, erzählt uns Franz Junior.
Wir stehen vor der Voliere als plötzlich viele Hühner in den Stall eilen: das Futterband setzt sich in Bewegung. Die Hühner kennen dieses Geräusch und wissen genau, dass es nun etwas zu picken gibt.
Mit den Hühnern leben noch sieben Güggel pro Herde.
Sie produzieren zwar keine Eier, dienen aber einer gesunden Sozialstruktur und bringen Ruhe und Sicherheit in die Herde – die Hühner schätzen`s wohl.
Ein Huhn legt zirka 300 Eier pro Jahr, also fast jeden Tag eines, meistens schon früh morgens. Vom Stall haben die Hühner freien Zugang in den sogenannten Wintergarten mit Aussentemperatur und Tageslicht. Hier finden sich Kalksteinblöcke mit interessanten Muster und Formen. Die Hühner picken daran und nehmen so Kalzium auf. Dies unterstützt die Futterverdauung, gibt starke Knochen und eine gute Eierschalenqualität. Weiter entdecken wir Traktorreifen, die mit Sand gefüllt sind. Darin baden die Hühner, um das Gefieder zu reinigen und zu entfetten. Vom Wintergarten aus gibt es Öffnungen ins Freie zu einer grossen Wiese.
Die Hühner geniessen im Freiland die letzten Sonnenstrahlen, sie scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen.
Die Freilandeier werden von Hand grob gereinigt und maschinell in Kartons verpackt. Die Hühner sind neugierig und werden von diesem Geräusch angelockt. Daher laufen alle Hühner in diese Richtung des Legehennenstalls. Damit sich aber kein Gedränge bildet, drehen die Schulers einfach am anderen Ende des Stalls leise das Radio auf. So verteilt sich die Herde wie gewohnt in der Voliere. Zweimal pro Woche werden die Freilandeier zum Verkauf abgeholt und bis dahin bei 16-18 Grad getrennt nach weissen und braunen Eiern auf dem Hof gelagert.
Schweizer Freilandeier werden unter Naturaplus Richtlinien auch in Ihrer Region produziert. Dank der ID-Nummer auf dem Ei ist die Rückverfolgbarkeit zum Bauer möglich. Regionen: Nordwestschweiz, Mittelland, Westschweiz, Ostschweiz, Wallis und Tessin.
TOOLBOX
- Gewicht: 14.38 MB
Nachhaltigkeitskriterien
Bio-Futter | ||
RAUS auf Weide mind. 5h | RAUS auf strukturierte Weide mind. 50% des Tages | |
Ständiger Zugang zu überdachtem Aussenklima-Bereich | Ständiger Zugang zu überdachtem Aussenklima-Bereich | Ständiger Zugang zu überdachtem Aussenklima-Bereich |
BTS (Besonders tierfreundlicher Stall) | BTS (Besonders tierfreundlicher Stall) | BTS (Besonders tierfreundlicher Stall) |
Good | Better | Best |
Gesetzlicher Standard |
Bei Naturaplus gilt zusätzlich:
Sitzstangen und Sandbad müssen im Aussenklimabereich vorhanden sein. Weide mit Unterständen und Schattenplätze 2.5 m2 pro Tier, Schlechtwetterauslauf empfohlen.