Seit über 100 Jahren werden im Quellpark Kundelfingerhof in Schlatt Forellen gezüchtet. Bei der Einfahrt durch die von Birken gesäumte Allee erhaschen wir einen ersten Blick auf die malerische Umgebung und historischen Gebäude, welche ursprünglich einem Kloster gehört haben. Nur der Naturpark mit seinen wild-romantischen Weihern ist frei zugänglich und lockt Besucher zur Erholung an die lauschigen Uferplätze. Bei unserer Ankunft am späteren Nachmittag treffen wir auf zwei junge Hobby-Fischer, die ihre Angeln auswerfen wollen. Petri-Heil rufen wir Ihnen zu.
Quellwasser in bester Trinkqualität für die Zuchtbecken
In diesem Naturparadies entspringt die grösste Quelle der Nordostschweiz und liefert reinstes Wasser für die Zuchtbecken. Rund 6000 Liter fliessen pro Minute aus der Erde. Die ganzjährig gleichbleibende Wassertemperatur zwischen 8 und 10 °C sorgt für eine langsame, naturnahe Aufzucht. Beim Bau der neuen Anlage fokussierten Inhaber Riccardo Polla und Geschäftsführer Martin Junker auf das Fischwohl und die Nachhaltigkeit. Zugegeben, die terrassierten Becken aus Beton wirken für das Auge wenig idyllisch. In einer Fischzucht ist Hygiene aber essenziell. Es gibt eine Vielzahl von Krankheiten, welche Fische befallen können. Der Sauerstoffgehalt im Wasser und die Temperatur werden laufend kontrolliert, so dass die Becken sauber und die Fische gesund bleiben. Der präventive Einsatz von Antibiotika ist in der Schweiz nicht erlaubt. Auch die Besatzdichte ist schon von Gesetzes wegen viel tiefer als im Ausland.
Das Fischwohl hat in der Zucht Priorität.
Gezüchtet werden Regenbogenforellen und Lachsforellen. Letztere ist keine eigene Fischart. Es handelt sich um eine Regenbogenforelle, die das rote Fleisch durch Futter mit Pigmenten aus der Schale von Krustentieren erhält. Die Fischeier bezieht der Kundelfingerhof aus Kanada und Alaska, dem ursprünglichen Lebensraum der Spezies.
Gemächlich ziehen die Regenbogenforellen synchron ihre Bahnen. Die charakteristischen schwarzen Punkte und der seitliche rote Streifen sind im seichten Wasser gut zu erkennen. Doch kurzum ist es vorbei mit der Ruhe. «Wir füttern mehrmals täglich in kleineren Mengen von Hand und über eine automatische Fütterungsanlage. So müssen die Fische wie in freier Natur jagen», erklärt uns Martin Junker. Eingesetzt wird ein hochwertiges MSC-Fischfutter mit geringem Sojaanteil.
Bis ein Fisch sein Schlachtgewicht erreicht, dauert es bis zu zwei Jahre. Durch die künstlich erzeugte Strömung erreichen die Fische schwimmend die Lebendfischhälterung. Dort ruhen sie mindestens 24 Stunden bevor sie elektrisch betäubt werden. Nach einem Kiemenschnitt blutet der Fisch im kalten Wasser aus und wird sofort frisch weiterverarbeitet, filetiert, entgrätet und verpackt. Daraus ergibt sich eine hochwertige Fischqualität mit reinem Geschmack und fester, fettarmer Konsistenz.
TOOLBOX
- Gewicht: 3.85 MB
Nachhaltigkeitskriterien
Bio-Futter | ||
Regulierte Besatzdichte | Regulierte Besatzdichte | |
Kein Futter aus überfischten Beständen | Kein Futter aus überfischten Beständen | |
Minimierung der Umweltauswirkungen | Minimierung der Umweltauswirkungen | Minimierung der Umweltauswirkungen |
Kein prophylaktischer Antibiotikaeinsatz | Kein prophylaktischer Antibiotikaeinsatz | Kein prophylaktischer Antibiotikaeinsatz |
Good | Better | Best |
Gesetzlicher Standard |